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Recruiting-Kampagne: „Lenk mich doch!“

Salzburger Verkehrsverbund Vorstellung Kampagne: "Lenk mich doch" Foto: Neumayr/Leo 28.07.2022 Geschäftsführer Salzburger Verkehrsverbund Johannes Gfrerer, ÖBB Postbus AG Vorständin Silvia Kaupa-Götzl, Landesrat Stefan Schnöll, Präsident Arbeiterkammer Peter Eder,
Bei der Vorstellung der Recruiting-Kampagne „Lenk mich doch!“ im Bild v.l.n.r.: Salzburger Verkehrsverbund Geschäftsführer Mag. Johannes Gfrerer, Vorständin der Österreichischen Postbus AG Silvia Kaupa-Götzl, Verkehrslandesrat Stefan Schnöll und AK-Präsident Peter Eder. Bild: Neumayr, Leo

Die Verkehrswende braucht zusätzliche Öffi-Verbindungen. Zusätzliche Verbindungen bedeuten zusätzliches Personal. Das derzeit Mangelware ist. Mit einer neuen Kampagne wollen das Land Salzburg und die Salzburger Verkehrsverbund GmbH die Verkehrsunternehmen bei der Lenker:innensuche unterstützen. Die neue Dachkampagne „Lenk mich doch!“ wird in einer ersten Welle auf 20 Bushecks im ganzen Land zu sehen sein. Plakate, Inserate und Social Media Aktivitäten werden unterstützend eingesetzt.


Landesrat Stefan Schnöll: „Wir brauchen Menschen, die hinter dem Lenkrad an der Verkehrswende mitmachen“
Landesrat Stefan Schnöll erklärte die Motivation des Landes, jetzt auch bei der Personalsuche zu unterstützen: „Mit dem Klimaticket Salzburg um 365 Euro sind wir beim Tarif schon auf dem richtigen Klimakurs. Jetzt wollen wir das Fahrplanangebot weiter ausbauen. Mehr Busse bedeutet aber auch mehr Lenker:innen, diese sind derzeit nur schwer zu finden. Wir brauchen nicht nur die Menschen, die vom Auto auf die Öffis umsteigen. Wir brauchen auch die Menschen, die hinter dem Lenkrad mitmachen und die Verkehrswende umzusetzen.“

AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Eder: Bessere Rahmenbedingungen schaffen
Ein gut funktionierender öffentlicher Verkehr ist nicht nur ein Mosaikstein im Kampf gegen die Klimakrise, sondern auch ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsalltags. Speziell für jene Beschäftigten, die am Weg zu oder von ihrem Arbeitsplatz die Öffis nutzen. Insofern begrüßt AK-Präsident Peter Eder Initiativen, die dem Lenkermangel in Salzburg entgegenwirken. Dabei darf allerdings nicht darauf vergessen werden, auch die Rahmenbedingungen an die Bedürfnisse der Lenkerinnen und Lenker anzupassen: „Ohne attraktive Arbeitsbedingungen, hilft auch die beste Recruitingkampagne nichts.“ Neben einer fairen Bezahlung geht es um Dienstzeiten, die den aktuellen Lebensumständen entsprechen, das heißt: Keine geteilten Dienste und planbare Freizeitphasen. Infrastrukturell braucht es zeitgemäß ausgestattete Ruheräume und Toilettenanlagen an den Wendepunkten – für Männer und Frauen. Und bei künftigen Ausschreibungen muss viel mehr Augenmerk auf soziale Standards gelegt werden. „Wir können den Personalmangel nur dann nachhaltig beenden, wenn wir ein Gesamtpaket schnüren, bei dem auch eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Beschäftigten im Fokus steht“, so der AK-Präsident.

ÖV-Branche bietet Sicherheit und Sinn
Johannes Gfrerer, Geschäftsführer der Salzburger Verkehrsverbund GmbH: „Die Kampagne ‚Lenk mich doch‘ soll als das verstanden werden, was sie ist: ein Aufruf, mitzumachen. Die Herausforderungen durch die Klima- und Energiekrise sind groß. Der öffentliche Verkehr kann Teil der Lösung sein. Wir hoffen gerade auf die wählerischen Menschen, die im Job auch Sinn suchen. Die ÖV-Branche bietet nicht nur Sicherheit, sie ist auch sinnstiftend.“ Der Salzburger Verkehrsverbund stellt die Werbefläche auf den Bussen gratis zur Verfügung. Zudem werden die Kosten für die Sujets mit dem jeweiligen Verkehrsunternehmen geteilt.

Bei Unternehmensbindung gratis Busführerschein – Anstellung bereits während der Ausbildung
Die ÖBB-Postbus AG ist die größte Auftragnehmerin der Salzburger Verkehrsverbund GmbH im Regionalbusbereich. Die ersten Busse, auf denen die neue Lenkerkampagne zu sehen ist, stammen vom ÖBB-Postbus. Silvia Kaupa-Götzl, Vorständin der Österreichischen Postbus AG: „Wir wollen die Chance nutzen, um mit der Kampagne Interesse zu wecken und bewusst machen, dass Buslenken ein attraktiver und verantwortungsvoller Beruf ist. Wir bieten ein Ausbildungsdarlehen für die Führerscheinkosten von derzeit rund 2.500 Euro, das bei einer Tätigkeit von vier Jahren als Buslenker:in nicht zurückgezahlt werden muss. Neu ist, dass die Führerscheinanwärter:innen während der Ausbildungszeit mit 30 Wochenstunden bei uns angestellt sind. Der Führerschein D ist somit nicht nur kostenlos, es gibt während der Ausbildungszeit auch schon ein Gehalt. Bei uns gibt es auch Teilzeit-Varianten, damit sind wir für Umsteiger:innen und Wiedereinsteiger:innen besonders attraktiv – und auch Frauen können wir mit unseren unterschiedlichen Modellen hoffentlich vermehrt ansprechen, denn Bus lenken ist nicht nur Männersache!“

Land Salzburg wird mehr Bus-Führerscheinprüfungstermine anbieten
Der Weg zum Busführerschein ist also leichter als früher. Eine jahrelange Praxis mit dem Lkw ist keine Voraussetzung mehr, wie früher. Die Grundvoraussetzung ist ein Alter von mindestens 21 Jahren. Die Ausbildung dauert acht bis zehn Wochen. Das Land Salzburg wird die Anzahl der Prüfungstermine ausweiten. Derzeit werden alle sechs Wochen Prüfungen abgehalten. „Wir werden bei den Prüfungen künftig die Taktfrequenz erhöhen“, erklärt Stefan Schnöll.

Landesrat Stefan Schnöll: Buslenker:innen in Liste der Mangelberufe aufnehmen
Landesrat Stefan Schnöll plädiert dafür, Buslenker:innen in die bundesweite Liste der Mangelberufe aufzunehmen, so wie es bereits für Lokführer:innen der Fall ist. „Eine bundesweite Aufnahme macht sicher Sinn, da das Thema nicht auf die Region Salzburg begrenzt ist“, meint Stefan Schnöll. Die Verkehrsunternehmen seien natürlich dann gefordert, besonders bei Drittstaatangehörigen einen Trainingsschwerpunkt auf die deutschen Sprachkenntnisse zu legen.

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